WETWEATHER’S Diary – 005

Sechzig – Becoming a Rockstar?!

Morgen werde ich 60 und im meinem Kopf schwirren Fragen über Fragen – die für LinkedIn, das Karriereportal, lautet: Was darf man als „Alter weißer Mann“ beruflich noch träumen vom zukünftigen Leben als Rockstar, ist Rockstar gar kein Beruf oder darf man nur mehr in seinen bisher gelebten Bahnen denken und muss das ganze auf die Pension verschieben? Kann mich dabei jemand noch ernst nehmen? Wie wird sich dieser Schritt auf die letzten Jahren in meinem bisherigen Business auswirken?

Bin ich ALT geworden?

Morgen werde ich also 60 Jahre alt. Ich betrete damit in den Augen der Gesellschaft den Lebensabschnitt des „Altsein“. Emanuel Kant wurde schon bei seinem 50er in der Laudatio mit „Verehrter Greis“ angesprochen. Für HR-People der Jahre 2000 bis 2025 habe ich diesen Anschnitt „(ZU) ALT“ sowieso schon vor 25 Jahren betreten. Und für die Turbo-Botox-Gesellschaft bin ich sowieso ein Unding, denn ich habe einen Bauch, Falten und graue Haare und denke gar nicht daran, das mit Eingriffen, Kunstgriffen oder einer 14-Wochen Challenge zu ändern – igitt, was für ein unangepasster Hedonist!

Papa wird Rockstar – JETZT ECHT!

Mein kleiner Sohn (7) hat letztens zu meiner Frau gesagt: „Papa wird Rockstar.“ Für ihn ist das (noch) ganz normal – scheinbar. Deshalb bestreite ich morgen Abend mit meiner brandneuen Band CALIDO SONIC ein Konzert im Kramladen in Wien.

Mehr als ein Konzert – der 1. Schritt auf dem Weg zu neuer Popmusik

Wir (Doc Mory, Sunny J. und ich) haben dazu 9 Songs komponiert, gemeinsam arrangiert, und über 300 Stunden geprobt. Jeder von uns übt seit mehr als einem Jahr fast jeden Tag. Ich habe ein neues Instrument gelernt, das Seaboard – eine echte Diva, aber unendlich ausdrucksstark. Damit kann ich Dinge machen, von denen ich als Keyboarder immer geträumt habe. Und wir drei machen es uns nicht leicht – wir sind unsere schärfsten Kritiker. Das geht nur, wenn die Bandkollegen reif dafür sind, einen- langen und steinigen Weg zu gehen. Dabei gilt: Nur die Harten kommen durch und da nur maximal 1% Prozent. An die Spitze schaffen es sowieso nur ein paar Zehntel Promille.

POST PROGRAMMTIC POP

Wir drei sind genau aus diesen Gründen mit dem unbescheidenen Ziel gestartet, den momentanen Einheitsbrei der Popmusik im Jahre 2025 „hint anzulassen“ und das Genre des POST PROGRAMMTIC POP zu eröffnen. Übersetzt heißt das: Suno & Co lassen grüßen und jede Marketer:in weiß, was Programmatic ist. Wir wollen die letzten weißen Flecken der Popmusik finden und kartieren. Und wir wollen es den Kritiker:innen schwer machen so einfach eine bekannte Schublade zu finden , in die wir gesteckt werden können.

Vom Barock bis Core Pop

In unserer Musik finden sich damit unglaublich viele Stile, die wir zitieren, interpretieren, transformieren und damit punktuell völlig neues (= Ungehörtes) schaffen. Meine Ausbildung zum klassischen Tenor vor über 35 Jahren beginnt sich plötzlich neu zu rentieren. Ganz wichtig für mich: ich habe noch nie im Leben so intensiv mit so guten Musikern gespielt.

Ein weiteres Geheimnis, warum wir erfolgreich sein könnten: Wir drei sind jeder aus einer anderen Alterskohorte. Boomer, Gen X und Gen Z – die Liste der musikalischen Influencer:innen ist allein aus diesem Grund sehr lang und unglaublich bunt und vielfältig und über allem schwebt meine klassische Ausbildung und mein Musikwissenschaftsstudium. Das sind die Grundlagen, die überhaupt alles ermöglichen.

Rockstar werden – das letzte Berufsziel

Die Kernfrage bleibt: Darf ich das überhaupt in meinem Alter? Gilt das als berufliches Ziel? Ist das eine reine Träumerei? Brauche ich vielleicht einen Arzt, weil ich Visionen habe?

Was meint Ihr dazu?

P.S.: Wenn Ihr erfahren möchten, wie sich POST PROGRAMMTIC POP anfühlt, besucht uns morgen im Kramladen in Wien, ab 20:30 Uhr.

16.06.2025

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